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Systeme von gewöhnlichen Differentialgleichungen 1. Ordnung

Auf dieser Interneseite können Differentialgleichungssystem mit 2 oder 3 Gleichungen zu gegebenen Startwerten für ein t0 mit dem vierschrittigen Runge-Kutta-Verfahren numerisch durchgerechnet und visualisiert werden. Zusätzlich wird unterhalb ein Phasenraum geplottet. Bei drei Gleichungen sogar drehbar in 3D. Im 2D-Phasenraum können Richtungspfeile eingeblendet werden, sofern keine der beiden Differentialgleichungen direkt von t abhängt.

Differentialgleichungen sind Gleichungen, die Funktionen und ihre Ableitung(en) gleichzeitig enthalten. Die Funktion selbst muß dabei gar nicht mit ihrem Funktionsterm bekannt sein — Diffentialgleichungen beschreiben umgekehrt meist dynamische Zusammenhänge, und geben den Anlaß dafür, eine konkrete Funktion zu bestimmen, die diese Eigenschaften hat. Oft ist das jedoch gar nicht elementar möglich. Unter einer gewöhnlichen Differentialgleichung versteht man eine Gleichung, auf der links vom Gleichheitszeichen die Ableitung alleine steht und rechts ein Term, der die Funktion selbst und die Variable enthalten kann, aber keine Ableitung. Es wird also ein konkreter Zusammenhang zwischen der Zuwachsrate einer Größe meist zu einem bestimmten Zeitpunkt und dem aktuellen Wert dieser Größe selbst oder auch anderer Größen hergestellt.

Der Grad der Differentialgleichung hängt von der größen Ableitung ab, wenn nur die 1. Ableitung vorkommt, ist sie 1. Grades. Systeme mehrerer Diffentialgleichungen, die sich aufeinander beziehen, sind oft nur numerisch auszuwerten.

Ein bekanntes Beispiel ist das Räuber-Beute Modell von Lotka-Volterra. Die entsprechenden Differentialgleichungen sind voreingetragen. x(t) (Grundeinstellung: grün) ist die Beutetierpopulation zum Zeitpunkt t, y(t) (rot) die der Räuber. Die Parameter a und c regeln die Selbstreproduktionsrate von Beute und Räuber, die Parameter b und d, wie sehr die beiden voneinander abhängig sind, d.h. wie stark die Räuber das Gedeihen ihrer Beute beeinträchtigen, und wie sehr das Leben der Räuber von der Verfügbarkeit der Beute abhängig ist.

Geben Sie nach Wunsch ein System von bis zu drei gewöhnlichen Differentialgleichungen 1. Grades mit der Variable t, den Funktionen x, y und z und nach Bedarf auch Parametern a, b etc. ein, die unterhalb deklariert werden müssen. Für jeden Parameter wird ein Schieberegler generiert. Nach Klick auf den Parameterwert kann man diesen auch direkt eintippen. Die Anfangswerte können eingegeben und auch mit der Maus direkt in der Graphik verschoben werden, die Graphik der entsprechenden numerischen Lösung des entsprechend modifizierten Anfangswertproblems wird interaktiv angepaßt. Zusätzlich kann eine explitite Funktion f(t) geplottet werden, was praktisch ist, wenn man eine geschlossene Lösung überprüfen will.

dx/dt = ♦—
dy/dt = ♦—
dz/dt = ♦—
f(t) =
Verwendete Parameter:
Anfangswerte:
t0 =
x0 =
y0 =
z0 =
Schrittweite:
h = ΔtPixel / =
t0 auch mit Maus verschieben
Kurve(n) auch für t < t0 zeichnen
Werte bei Maus anzeigen
alle Iterationsschritte plotten
 
Phasenraum plotten

Richtungsvektoren
alle 20 Pixel
Länge: 61,8 %
    als Pfeile

Veschieben mit linker Maustaste, Zoomen per Mausrad.

Die Anfangswerte können hier durch Ziehen des entsprechenden Punktes interaktiv verändert werden.

Zoom:
Augabstand:
Achsenlängen:
x-Dehnung:
y-Dehnung:
z-Dehnung:

Drehen mit linker Maustaste, Veschieben mit rechter Maustaste, Zoomen per Mausrad.

 

Berechnen für

t =
mit Schrittweite
h =

Die 2D-Plotfenster können (wie üblich hier) mit der Maus verschoben (linke Taste) und mit dem Mausrad gezoomt werden. Außerdem kann mit gedrückter rechten Maustaste der Bildausschnitt verändert werden. Zieht man nach rechts, wird ausgehend vom Anfangspunkt in x-Richtung gedehnt (links: gestaucht). Hoch/runter analog.

In der unteren Graphik zum Phasenraum, d.h. der Darstellung der durch p parametrisierten ebenen Kurve (x(t)|y(t)) bzw. Raumkurve (x(t)|y(t)|z(t)), wird der oben dargestellte Bereich geplottet. Man kann ihn vergrößern, indem man oben herauszoomt (rechtes Mausrad nach hinten) oder mit gedrückter rechter Maustaste nach links zieht, also den Graphen in der Horizontalen staucht.

Die den drei Funktionen bzw. Richtungen (x, y und z) zugeordneten Farben können durch einen Klick oben rechts neben die Eingabefelder für die Differentialgleichungen verändert werden. Möglich ist die Eingabe der in css direkt benannten Farben (siehe →hier, auf einblenden klicken) und die komponentenweise Deklaration mit rgb(r,g,b) oder rgb(r,g,b,α), wobei r, g und b Werte von 0 bis 255 für die jeweiligen Farbanteile annehmen und 0≤α≤1 für den sog. Alphakanal steht, also die Opazität: 1=völlig undurchsichtig, 0=völlig transparent.

Eine durchaus fesselnde Simulation eines ziemlich dynamischen Räuber-Beute-Ökosystems liefert das Spiel Wator, siehe →hier, wo auch Graphen der Populationen geplottet werden.

© Arndt Brünner, 24. 10. 2020